Moorschutz ist auch Klimaschutz

Die Rolle von Mooren als Kohlenstoffspeicher stärken

Moore sind bedeutende Lebensräume und erfüllen eine Vielzahl an Funktionen, welche für die Menschen äußerst wichtig sind: sie beherbergen eine einzigartige Artenvielfalt, sie filtern das Grundwasser, sie dienen mit ihrer enormen Wasserspeicherkapazität dem natürlichen Hochwasserschutz und sie sind auch gleichzeitig effektive Klimaschützer. In ihrem natürlichen Zustand sind Moore Kohlenstoff-Senken und tragen damit aktiv zum Klimaschutz bei. Die im Moor lebenden Pflanzen binden während ihres Wachstums Kohlendioxid (CO2), welches dann im Torf gespeichert wird. So haben Moore über die Jahrtausende gewaltige Kohlenstoffspeicher angelegt. Obwohl Moore nur drei Prozent der Landfläche der Erde bedecken, speichern sie doppelt so viel CO2 wie alle Wälder weltweit. Werden Moore zur landwirtschaftlichen Nutzung oder zum Torfabbau entwässert und damit zerstört, wird der über Jahrtausende festgelegte Kohlenstoff über kurze Zeiträume als klimaschädliches CO2 freigesetzt. Auch als Lebensraum für eine Vielzahl spezialisierter Arten geht das Moor dann verloren.

 

Ursprünglich waren über 1,5 Millionen Hektar, also rund 5 Prozent der Fläche Deutschlands, mit Mooren bedeckt. Bundesweit gibt es heute noch 1,28 Millionen Hektar Nieder- und Hochmoor-Flächen (3,6 Prozent der Landesfläche). Mit einem Anteil von 38,2 Prozent der bundesweiten Moorflächen ist Niedersachsen das moorreichste Bundesland. Daher hat Niedersachsen auch eine besondere Verpflichtung, bestehende Moore zu erhalten und ehemalige Moorflächen zu renaturieren. Immerhin: Auf den 12 Prozent der niedersächsischen Hochmoorflächen, die derzeit noch für die industrielle Torfgewinnung genutzt werden, findet bereits seit langem nach der Torfgewinnung eine Wiedervernässung statt. Bis heute wurden von der Industrie dadurch 15.000 Hektar ehemalige Gewinnungsflächen wieder in die Hochmoorregeneration überführt. Auch wenn gerade ältere Flächen nicht immer einer optimalen Vernässung entsprechen, so sind inzwischen die fachlichen Voraussetzungen bekannt und gute Erfolge der Moorentwicklung vorzuweisen. Dennoch bleibt es auch weiterhin erforderlich, möglichst viele der geschädigten Moore wiederherzustellen. Auch jede und jeder Einzelne kann wesentlich zum Moorschutz und damit zum Schutz bedrohter Arten beitragen: Durch den Kauf torffreier Gartenerde und einer damit geringeren Nachfrage nach Torf wird dem weiteren Verlust selten gewordener Moorlebensräume Einhalt geboten.