Klimawandel und Korallenriffe

Steinkorallen: empfindliche Riffbauer

Obwohl Steinkorallen mit ihren vielfältigen Formen und Farben eher an Pflanzen oder bunte Steine erinnern, handelt es sich um Tiere, die in enger Symbiose mit Mikroalgen stehen. Als Verwandte unserer heimischen Quallen gehören Steinkorallen zu den sogenannten Nesseltieren.
Ihre symbiontischen Algen nutzen die tropische Sonne für Photosynthese und versorgen auf diese Weise sich und die Koralle mit Nährstoffen. 
Schon leichte Temperaturschwankungen können dazu führen, dass diese empfindliche Symbiose gestört wird und die Algen das Korallengewebe verlassen - man spricht dann von der Korallenbleiche.  Wenn sich die Temperaturbedingungen nicht schnell normalisieren, verhungern die Korallen ohne ihre Symbionten und können bereits nach wenigen Wochen absterben.

Steinkorallen sind die Grundbausteine der Korallenriffe - ähnlich wie die Bäume im Wald. Mit einem Absterben von Korallen verschwinden auch alle davon abhängigen Organismen im Riff wie Fische und Wirbellose. Schon jetzt können wir den klimawandelbedingten Rückgang der Korallenriffe in vielen tropischen Regionen beobachten.


Jetzt schon zu heiß

Tropische Korallenriffe sind das am stärksten durch den Klimawandel gefährdete Ökosystem.
Schon bei + 1,5 °C zu vorindustrieller Zeit werden die Riffe stark zurückgehen.

Wert von Korallenriffen

25 % aller im Meer lebenden Arten sind von Korallenriffen abhängig. Sie haben nicht nur enormen ökologischen, sondern auch ökonomischen Wert: insbesondere für den Küstenschutz, für die Fischerei und den Tourismus.

Korallenriffe schützen

Der wichtigste Schutz für Korallenriffe ist, den Temperaturanstieg auf unter + 1,5 °C zu vorindustrieller Zeit zu begrenzen. Dieses Ziel des Pariser Klimaabkommens ist leider schon fast utopisch. Wie weit und wie rapide wir dieses Ziel überschreiten, wird entscheiden, welche Chance Korallenriffe in diesem Jahrhundert haben werden.